"Ob die Möwen manchmal an mich denken?" Die Vertreibung jüdischer Badegäste an der Ostsee

Lesung im Rahmen der 23. Schweriner Literaturtage vom 09.10. bis 10.11.2018 Donnerstag 25.10.2018, 19.30 Uhr Eintritt frei

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Das Buch - Die Vertreibung jüdischer Badegäste an der Ostsee
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17.09.2018  | LB  | LAKD - Landesbibliothek

Die Reise führt entlang der Ostseeküste von Hinterpommern über Usedom, Rügen, Hiddensee bis nach Graal und Müritz und begleitet jüdische Badegäste wie Else Lasker-Schüler, Victor Klemperer, Joseph Roth, Franz Kafka und Dora Diamant an verschiedene Ostseedestinationen. Biographisches, Fotos, Briefe, Tagebücher und Reisenotizen sowie in Vergessenheit geratene historische Quellen beschreiben den sommerlicher Bäderalltag.

Zwischen 1880 und 1912 steigen die Gästezahlen an der Ostsee von 20.000 auf 460.000, begleitet von dem zeitgleich auftretenden Phänomen der Vertreibung der Juden aus den Ferienorten, welches in der von den Nationalsozialisten später propagierten Parole "judenrein!" zur Realität an den Stränden der Seebäder werden sollte. In vermeintlichen "Judenbädern" nehmen die antisemitischen Übergriffe zu, selbst in ihren Rückzugsorten sind die jüdischen Gäste Anfeindungen und Drangsalierungen ausgesetzt, ab 1937 wird ihnen der Zutritt vollkommen verwehrt.

Dr. Kristine von Soden sichtete für ihre Schilderungen umfassende Archivmaterialien und gewährt dadurch bisher unbekannte Einblicke in ein wenig behandeltes Kapitel der deutschen Seebädergeschichte.