Der Denkmalbereich Gartenstraße in Rostock-Warnemünde

Denkmal des Monats April 2010

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Rostock-Warnemünde, Gartenstraße 4-10: 1940

Abb.1: Rostock-Warnemünde, Gartenstraße 4-10: 1940

Abb.1: Rostock-Warnemünde, Gartenstraße 4-10: 1940

Abseits der Touristenströme lassen sich in Warnemünde historisch interessante bauliche Anlagen finden, die sich von den bekannten Sehenswürdigkeiten erheblich unterscheiden.

Seit Mitte der 1920er Jahre prosperierte Warnemünde vor allem in Folge der Ansiedlung der Flugzeugwerke Heinkel und Arado und wurde nach Westen und Süden hin räumlich erweitert. In der Zeit des Nationalsozialismus weitete die Flugzeugindustrie ihre Produktion erheblich aus, da sie nun vor allem der militärischen Aufrüstung diente. Der steigende Arbeitskräftebedarf führte zur Zunahme der Bevölkerung und damit zu forciertem Wohnungsbau.

So wurde auch auf einem bis dahin für Kleingärten und Viehweiden genutzten Gelände südlich der ins westliche Umland führenden Parkstraße ein Wohngebiet ausgewiesen, das ab 1933 parzelliert und durch eine von der Richard-Wagner-Straße bis zum Sportplatz reichende Straße, die Gartenstraße, erschlossen wurde. Vorgesehen war ein aus Ein- und Zweifamilienhäusern bestehendes reines Wohngebiet.

Der Abschnitt zwischen der Richard-Wagner-Straße und dem Wiesenweg wurde ab 1935 bebaut. 1940 ließ Heinkel für leitende Ingenieure seiner Flugzeugwerke nach dem Entwurf des Rostocker Architekten Hans Beggerow acht typisierte Häuser in der Formensprache des Heimatschutzstiles errichten (Gartenstraße 5–12), die sich in der konkreten Ausbildung der Architekturglieder unterscheiden.

Danach ruhte die Bautätigkeit. Sie wurde erst in der DDR wieder aufgenommen. Nach einem Entwurf des Rostocker Architekten Walter Warremann wurden 1952–1953 auf der Nordseite der Straße die Häuser Gartenstraße 80–84 für die sogenannte technische Intelligenz der Warnowwerft, die "Intelligenzhäuser", gebaut. Städtebaulich heben sie sich von der bestehenden Bebauung durch einen deutlichen Rücksprung der Bauflucht nach Norden ab, der den privaten Nutzwert der nach Süden weisenden Vorgärten erheblich erhöht. Stilistisch sind diese Gebäude denen aus den 1930er und 1940er Jahren eng verwandt. Hier zeigt sich eine bemerkenswerte, über politische und ideologische Brüche hinweg reichende Kontinuität des Gestaltens und der Auffassungen über das vorstädtische Wohnen bestimmter Schichten der Gesellschaft.

Wolfgang Kröber

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