Landwirtschaft, Domänen und Forsten

Findbücher zu mecklenburgischen Ministerialakten des 19. und 20. Jahrhunderts sind online

In einem traditionsreichen Agrarland wie Mecklenburg-Vorpommern liegt es nahe, auch der geschichtlichen Überlieferung der Landwirtschaft ein besonderes Augenmerk zu schenken. Land- und Forstwirtschaft prägten die Organisation des mecklenburgischen Staates und die Arbeit seiner Behörden, insbesondere, weil aus dem landesherrlichen Kammergut nicht nur das Vermögen des Hauses Mecklenburg gewonnen, sondern auch die Verwaltung des Staates bezahlt wurde. Nicht zufällig war die Kammerverwaltung auch in Mecklenburg das Herzstück des frühmodernen Staates. Ihr folgte – in Mecklenburg-Schwerin 1893, in Mecklenburg-Strelitz etwas später – eine Ministerialverwaltung für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, die das landwirtschaftliche Wissen des Staates speicherte und die Bauerndörfer, Pachthöfe, Forsten und Kirchenpatronate verwaltete. Die nach 1952 von den Vorgängerbehörden des Landesarchivs übernommenen  Akten gehören neben den Domanial- und Landratsämtern zu den aussagekräftigsten und meist genutzten Beständen zur Geschichte der ländlichen Gesellschaft im 19. und 20. Jahrhundert. Das gilt sowohl für die professionelle Geschichtsforschung als auch für Ortschronisten und Familienforscher. Die Modernisierung der mecklenburgischen Landwirtschaft lässt sich hier ebenso nachzeichnen wie bäuerliche  Eigentumsverhältnisse oder die Anfänge des Naturschutzes.  
Den Wert dieser Akten haben die mecklenburgischen Archivarinnen und Archivare schon früh erkannt und in den 1990er Jahren ein gedrucktes Findbuch vorgelegt. Überarbeitet und verbessert steht es nun über eine Recherchedatenbank mit Warenkorb im Internet zur Verfügung.

Dr. René Wiese