Ansichten aus dem alten Stettin: Ausstellungseröffnung im Beisein der Bibliotheksdirektoren aus Stettin und Schwerin

16. Mai 2013, 19:00 Uhr

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Stettiner Ansicht
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Stettiner Ansicht
10.05.2013  | LB  | LAKD - Landesbibliothek

Ab 16. Mai 2013 vermittelt eine Ausstellung im Foyer der Landesbibliothek einen Eindruck über das Medium Ansichtskarte. Gezeigt werden großformatige Reproduktionen von Stettiner Stadtmotiven aus ihrer Blütezeit. Die Eröffnung erfolgt im Beisein der Bibliotheksdirektoren aus Stettin und Schwerin am 16. Mai 2013 um 19 Uhr. Die Exponate werden bis zum 13. Juli zu sehen sein.

Allein wegen seiner Rolle als Hafenstadt und Verwaltungszentrum ist Stettin seit jeher ein Besuchermagnet. Touristen kommen heute vor allem an die Odermündung, um eine moderne Metropole zu erleben. Aber sie kommen auch in dem Wunsch, etwas von der pommerschen Vergangenheit zu erfahren. Neben den privaten Entdeckungen im Straßenbild und in den Museen sind es die verborgenen Spuren alter Tageszeitungen, Akten, Urkunden oder Pläne, die nicht nur zunehmend bei ihnen großes Interesse finden, sondern auch bei den heutigen Einwohnern Stettins. Historiker, Journalisten und Bibliothekare aus Polen und Deutschland erschließen inzwischen gemeinsam dieses pommersche Erbe. Neben prestigeträchtigen Großprojekten zur Massendigitalisierung von Stettiner Zeitungen und Almanachen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts gibt es ein anderes Vorhaben, das den Blick auf die Oderstadt als Reiseziel richtet. Unter dem Titel "Stettiner Ansichten" werden historische Postkarten mit Motiven der alten Hansestadt erfasst und innerhalb einer Datenbank präsentiert.

Ab 16. Mai 2013 vermittelt eine Ausstellung im Foyer der Landesbibliothek einen Eindruck über das Medium Ansichtskarte. Gezeigt werden großformatige Reproduktionen von Stettiner Stadtmotiven aus ihrer Blütezeit.

Woher kamen die Besucher Stettins? Welche Bildmotive verschickten sie? Was sagen uns die Bilder über den Stettiner Alltag zwischen 1895 und 1945? Bereits 2005 und 2008 fanden zwei Bildbände zu dem Thema, die in Lodz beim Verlag Księży Młyn mit polnischen und deutschen sowie englischen Anmerkungen erschienen, lebhaftes Interesse. Jeder dieser Bände enthält 120 Reproduktionen von alten Bildpostkarten aus Stettin. Auch die Pommersche Bibliothek (Książnica Pomorska) hat dieses Sammelgebiet früh für sich erkannt. Aber die größte Kollektion dieser Art befindet sich heute im deutschen Lübeck. Sie wurde von alten Stettinern zusammengetragen und umfasst ca. 6000 Exemplare. Aufbewahrungsort ist das 1985 eingerichtete "Haus Stettin" am Hüxterdamm. Bibliothekare der Pommerschen Bibliothek und der Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin reisten 2010 gemeinsam nach Lübeck, um dort die Begegnungsstätte der alten Stettiner zu besuchen. Seither bemüht sich die Landesbibliothek in Schwerin, diesen einmaligen Bilderfundus digital zugänglich zu machen, so dass letztlich alle, die sich Stettin verbunden fühlen, davon profitieren können.

Bei den Bildtafeln der Ausstellung handelt es sich um Leihgaben der Pommerschen Partnerbibliothek Książnica Pomorska.  Die Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern hat die Bilddatenbank "Stettiner Ansichten" mit Material aus dem Haus Stettin freigeschaltet. Sie umfasst 1300 historische Ansichten aus Stettin, die sich durchsuchen lassen und auch mit der Schriftseite angezeigt werden können. So sollen irgendwann tausende von Grüßen aus dem alten Stettin bereitliegen, aufgeschrieben in Cafés und Hotelzimmern, auf dem Bahnhof, auf Parkbänken, in Museen oder in der Stadtbücherei. Es sind Momentaufnahmen des Alltags. In der Summe bedeuten sie aber für die Stadtgeschichte weit mehr.