Details anzeigen

13.4.1 Sachbildersammlung Maschinen Nr. 1, Teil 3

Foto: LAKD MV/LHA, Christian Stock

13.4.1 Sachbildersammlung Maschinen Nr. 1, Teil 3

Foto: LAKD MV/LHA, Christian Stock

Traktoren werden nach wie vor in der Land- und Forstwirtschaft genutzt und eingesetzt. In Vorbereitung des Kaufes eines Traktors im Jahre 2009 kann das Internet hilfreich sein. Hier findet der Kunde unter dem Schlagwort "Traktoren" neben vielen anderen Modellen den KNUTH Terra Trac 82.

Dieser Traktor wird wegen seiner Robustheit und Servicefreundlichkeit als praxisgerechte Technik zu einem unschlagbaren Preis- Leistungsverhältnis angeboten. Hervorgehoben sind für den Traktor mit Allradantrieb seine überragende Wendigkeit und die kompakten Baumaße; ideal für Arbeiten in Stallungen und auf dem Hof.

Der Name Traktor entstand aus dem Wort trahere ="ziehen"(lateinisch). Anstelle des Begriffes Traktor wird in Norddeutschland der Begriff Schlepper und Trecker verwendet. Der amtliche Begriff für Traktor lautet Zugmaschine.

Im Jahre 1765 konstruierte Nicholas Cugnot einen Dampfkraftwagen, auch als Dampftraktor bezeichnet. Dieser Fahrzeugtyp wurde in der Landwirtschaft eingesetzt und trug zur Entwicklung der Dampflokomotive bei.

Wer vor 90 Jahren einen Traktor erwerben wollte, musste sich in anderer Form informieren. Die Werbung erfolgte zu der Zeit in Form von Anzeigen, Plakaten, Informationsbroschüren u. a.

Im Landeshauptarchiv in Schwerin ist ein Exemplar, "Das Buch der Landwirte", in Form einer Mappe mit Einzelblättern, der Gesellschaft Terra m. b .H. aus Berlin-Charlottenburg überliefert (13.1-4 Sachbildersammlung, Maschinen, Signatur 1).

Auf den sieben Blättern wird die Firma vorgestellt, welche sich mit der Herstellung von Zugmaschinen befasst und "im engsten Einvernehmen mit den praktischen Landwirten" ein Erzeugnis herstellt, das für jede Bodenbeschaffenheit geeignet ist.

Im Jahre 1919 erwirtschaftete laut Prospekt die Terra m. b. H. mit 2.000 beschäftigten Wissenschaftlern, Technikern, Kaufleuten, Angestellten und Arbeitern einen Inlandsumsatz von 16 Millionen Reichsmark und im Ausland von 30 Millionen Reichsmark.

Der Terra Schlepper wurde wie folgt beschrieben: Als Verkoppelung von Zugmaschine und Antriebsmaschine, ist er in der Landwirtschaft unbeschränkt verwendungsfähig.

Er arbeitet auf leichtem, schwerem, leicht- sumpfigen und steinigem Boden. Er überwindet starke Hindernisse und große Steigungen, dabei ist er äußerst leicht bedienbar und besitzt eine größte Wendefähigkeit. Der Terra- Schlepper zieht, pflügt, treibt.

Die Typen Klein, Groß und Mittel waren sofort lieferbar. Kostenfreie Beratung einschließlich Ingenieursbesuch und Sonderanfertigungen wurden zugesagt.

Auf den Schaubildern erscheinen folgende Sprüche:

1. Wenn Pferd und Maschine versagen, mit "Terra" kannst Du es immer wagen.
2. Pferde im feuchten und nassen Acker ermüden, Mit dem "Terra" kann man jeden Boden pflügen.
3. Stubben und Gräben- Berg und Tal- keiner kann`s nehmen; "Terra" allemal.
4. Größte Steigung- schwerste Last nimmt der "Terra" ohne Rast.
5. Ob hin ob her- ob kreuz und quer, Dem "Terra" fällt keine Wendung schwer.
6. Der Landwirt freudig bei der Miete bleibt, Wenn leicht der Terra Schlepper alles treibt.

Herausgeber dieser Mappe war der Reinhold Wust Verlag, Schwerin i. Mecklenburg, Beethovenstrasse 13. Mit dem ausdrücklichen Hinweis "Nur Entwurf! Der Entwurf ist verkäuflich" werden die Kunden informiert, dass ständig Änderungen möglich sind.

Ein mit der Technik vertrauter Fachmann stellt sich bei Betrachtung dieses Schleppers heute die Frage nach der Anordnung des Motors und der Steuerung/ Lenkung. Wo saß der Fahrer? Wie sah der Terra Schlepper in Natura aus? Der Aufbau über den Ketten in Form eines Stieres, hier befindet sich ansonsten der Platz für Motor und Mensch, ist schon eigenartig. Stellen die Schaubilder nur ein Sinnbild dar?

Die Suche in dem Lexikon "Klassische Ackerschlepper. Das Bild-Lexikon der Marken und Modelle aus aller Welt", Nick Baldwin, 1999. Motorbuch Verlag, konnte diese Frage nicht beantworten.

So regt dieses Sammlungsstück im Landesarchiv Schwerin den interessierten Benutzer zu weiteren Nachforschungen an.

Elke Krügener, Landeshauptarchiv Schwerin