Fortbildungsreihe "Auf dem Weg zur Vorsorge – Kulturgutschutz und Notfallvorsorge im Verbund"

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Foto: M. Wehry
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10.06.2025  | LB  | LAKD - Landesbibliothek

Kulturgutschutz braucht Vorsorge und Vorbereitung für den Notfall. In der Fortbildungsreihe bieten das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege (LAKD), die Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern (SSGK) und der Museumsverband in Mecklenburg-Vorpommern (MVMV) als gemeinsame Kooperation landesweit Schulungen und Vorträge zum Thema Notfallverbund und Notfallvorsorge im Kulturgutschutz an. Ziel ist es, regionale Initiativen zum Aufbau von Notfallverbünden fachlich zu unterstützen und zu begleiten. Die Fortbildungsreihe wird vom Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten gefördert und von der Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern Günther Uecker federführend organisiert.

Die Teilnahme an den Fortbildungen und den Vorträgen ist kostenfrei. Anmeldungen erfolgen unter lb@lakd-mv.de

Programm

Donnerstag, 19.06.2025, 10:00-16:00 Uhr

Auftaktveranstaltung zur Fortbildungsreihe Auf dem Weg zur Vorsorge – Kulturgutschutz und Notfallvorsorge im Verbund

Grundlagen der Risikoabschätzung und Priorisierung für den Kulturgutschutz

Das SiLK-Tool als Instrument des Risikomanagements

mit Almut Siegel und Alke Dohrmann, SicherheitsLeitfaden Kulturgut (SiLK)

mit einem Impuls von Nanne Schumann, Stellvertretende Fachdienstleiterin, Feuerwehr und Rettungsdienst, Stadt Schwerin, und einer Einführung in die KriNo-AG durch Reinhard Eckstein, WKM

Veranstaltungsort: Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern Günther Uecker

Museen, Archive und Bibliotheken haben die Aufgabe, die ihnen anvertrauten Sammlungen für kommende Generationen zu bewahren. Doch wie kann dies nachhaltig gelingen? Welche Vorkehrungen können getroffen werden, um ein gutes Schutzniveau zu erreichen? Woher weiß ich, auf welche Gefahren ich mich vorbereiten muss, und wie mache ich das? Auf diese und weitere Fragen hält das Seminar der beiden SiLK-Projektleiterinnen Antworten bereit.

Ausgangspunkt ist dabei der SicherheitsLeitfaden Kulturgut, kurz SiLK, ein Online-Tool, das 14 Themen von Allgemeinem Sicherheitsmanagement über Brand, Flut, Diebstahl und Vandalismus bis Abnutzung, Licht, Klima und Gewalttaten behandelt, die für Sammlungen und Sammlungsgebäude ein Risiko darstellen. Es dient sowohl der Information als auch der Evaluation (www.silk-tool.de).

Das Seminar erläutert anschaulich die Funktionsweise und Nutzung von SiLK und führt in die Grundlagen der Notfallplanung für Sammlungseinrichtungen ein. In kurzen Vorträgen und durch praktische Übungen werden die Themen Risikoanalyse, Notfallplanung, Zuständigkeiten, Bergung und Netzwerke behandelt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Thema Priorisierung der Sammlungsbestände. Dabei geht es stets um das Prinzip Prävention, um Risiken frühzeitig zu erkennen und bestmöglich einzugrenzen. Für eine konstruktive Beschäftigung mit dem Risikomanagement in der eigenen Einrichtung werden Ängste und Hürden abgebaut und Instrumentarien angeboten.

Die Teilnahme an den Fortbildungen und den Vorträgen ist kostenfrei. Anmeldungen erfolgen unter lb@lakd-mv.de

 

Donnerstag, 10.07.2025, 13:00-14:30 Uhr 

Virtuelles Vernetzungstreffen: MV auf dem Weg zu Notfallverbünden

Das Vernetzungstreffen dient zum gegenseitigen Kennenlernen der in Mecklenburg-Vorpommern aktiven kulturgutschützenden Player.

Beim Treffen berichtet Reinhard Eckstein (WKM) von der Krisen-und-Notfallplanungs-AG, die er in Schwerin koordiniert. Matthias Wehry berichtet zur Fortbildungsreihe.

Im Anschluss hält Dr. Armin Schlechter, Leitung des Notfallverbundes Speyer, Vorsitz der dbv-Kommission Bestandserhaltung, Leitung der Abteilung Sammlungen, Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz einen Impulsvortrag zu:

Gründung und Funktion eines Notfallverbundes am Beispiel des Notfallverbundes Speyer

Die Teilnahme an den Fortbildungen und den Vorträgen ist kostenfrei. Anmeldungen erfolgen unter lb@lakd-mv.de

 

Donnerstag, 17.07.2025, 18:00 Uhr

Start der öffentlichen Vortragsreihe im Rahmen der Fortbildungsreihe „Auf dem Weg zur Vorsorge – Kulturgutschutz und Notfallvorsorge im Verbund“

Öffentlicher Abendvortrag

Matthias Wehry, Leitung Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern Günther Uecker

Kulturgutschädigung als Alltagserfahrung – zur Anatomie einiger beklagenswerter Tatsachen und was wir dagegen machen können

Veranstaltungsort: Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern Günther Uecker

Kulturgutschädigung ist eine Alltagserfahrung – ob durch Havarie, Vandalismus oder Klimawandel. Monatlich werden deutschlandweit verschiedene Kulturgüter geschädigt. Der Vortrag gibt einen Einblick in den Sachstand der Kulturgutschädigungen in Deutschland und benennt die Hintergründe und Aspekte, die diese Schädigungen und Zerstörungen ausmachen. Im Zentrum des Vortrags stehen dabei zwei Fragen: erstens, was wissen wir überhaupt über Kulturgutverluste und –schädigungen? Und zweitens, können wir etwas dagegen machen, und wenn ja, was? Der Vortrag ist damit zugleich ein Plädoyer für die organisierte Notfallvorsorge.

Eine Anmeldung zu diesem Abendvortrag ist nicht notwendig.

 

Donnerstag, 18.09.2025, 18:00 Uhr

Öffentlicher Abendvortrag

Dr. Ramona Dornbusch, Landeskonservatorin

Gefährdung des baukulturellen Erbes in Mecklenburg-Vorpommern – Herausforderungen und Vorsorgestrukturen im Zeichen des Klimawandels

- in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern -

Veranstaltungsort: Dokumentationszentrum des Landes für die Opfer der Diktaturen in Deutschland am Demmlerplatz Schwerin, Eingang über den Obotritenring 106

Baukulturelle Zeugnisse sind vielfältigen Gefahren ausgesetzt, wie Extremwetterereignissen, Bränden, menschlichem Versagen, Vandalismus oder Schädlingen. Katastrophen wie der Brand der Notre-Dame-Kathedrale, der Einsturz des Historischen Archivs in Köln oder die Überschwemmungen im Ahrtal sind eindrucksvolle Beispiele für diese Bedrohungen. Besonders durch den Klimawandel wird der Schutz des Kulturerbes zunehmend dringlicher. Der Vortrag untersucht die Gefährdung des baukulturellen Erbes in Mecklenburg-Vorpommern, die Risiken für historische Gebäude, Gärten und Parks und die notwendigen Maßnahmen zum Erhalt dieses Erbes.

Eine Anmeldung zu diesem Abendvortrag ist nicht notwendig.

 

Donnerstag, 09.10.2025, 9:30-13:00 Uhr

Let’s play: Wir üben den Notfall. Eine Kulturgutschutzübung an der Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern Günther Uecker

Veranstaltungsort: Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern Günther Uecker

Raus aus der Theorie, rein in die Praxis: in der Notfallübung in der Landesbibliothek wird ganz praktisch die Rettung von Kulturgut im Not- und Katastrophenfall erprobt, und das im Rahmen eines Spiels: die Teilnehmenden werden unterschiedlichen Teams zugeordnet und müssen eigenständig ein Setting mit Havariefällen von Kulturgut bearbeiten, ausgehend von der Lagebewertung bis hin zum sicheren Verpacken der geschädigten Testobjekte. Zeit, Materialien, Informationen und Typ des Kulturerbes variieren von Setting zu Setting. Die Fortbildung startet mit einer Einführung der ‚Spielregeln‘ und in die Praxis der Arbeitsprozesse und schließt mit einer kritischen Bewertung der Spielstände. Auf diesem Weg wird die Praxis der Kulturgutsicherung im Notfall und im Verbund spielend leicht erlernt.

Die Teilnahme an den Fortbildungen und den Vorträgen ist kostenfrei. Anmeldungen erfolgen unter lb@lakd-mv.de

 

Donnerstag, 16.10.2025, 10:00-15:00 Uhr

Fit für den Notfall im Notfallverbund

mit Armin Schlechter, Leitung des Notfallverbundes Speyer, Vorsitz der dbv-Kommission Bestandserhaltung, Leitung der Abteilung Sammlungen, Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz

- in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Rostock -

Veranstaltungsort: Universitätsbibliothek Rostock, Raum 011

Die Fortbildung vermittelt, wie kulturgutbewahrende Einrichtungen „fit für den Notfall“ werden. Um Notsituationen und Havarien gut bewältigen zu können, hat sich das Modell des Notfallverbundes etabliert. In der Fortbildung wird erläutert, was Notfallverbünde sind, wie sie funktionieren und was man für das Handeln im Notfall als Verbund und als Einrichtung benötigt. Die Fortbildung richtet sich an alle, die im Notfall handlungsfähig und gut aufgestellt werden wollen.

Die Teilnahme an den Fortbildungen und den Vorträgen ist kostenfrei. Anmeldungen erfolgen unter lb@lakd-mv.de

 

Donnerstag, 13.11.2025, 10:00-15:00 Uhr

Frisches Geld für alte Sachen. Dritt- und Sondermittel für Kulturgutschutz und Bestandserhaltung

Dr. Ursula Hartwieg, Leitung der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK), Matthias Wehry u.w.

- in Kooperation mit der Regionalbibliothek Neubrandenburg -

Veranstaltungsort: Regionalbibliothek Neubrandenburg

Drittmittel sind für die Sicherung des Kulturerbes unerlässlich. In den vergangenen Jahren konnten durch verschiedene Förderungen Notfallboxen, Infrastrukturen und Kompetenzen aufgebaut und entwickelt werden. Die Fortbildung führt intensiv in die Förderlinien der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts ein und stellt die Förderung im Landesprogramm „Sicherung von schriftlichen und audiovisuellen Kulturgütern in Mecklenburg-Vorpommern vor. Zudem gibt es einen Einblick in die Förderung durch Stiftungen im Kontext des Kulturgutschutzes und der Bestandserhaltung.

Die Teilnahme an den Fortbildungen und den Vorträgen ist kostenfrei. Anmeldungen erfolgen unter lb@lakd-mv.de

 

November (genaues Datum folgt)

Öffentlicher Abendvortrag

Dr. Detlef Jantzen, Landesarchäologe

Auch Pferde! Was ist archäologisches Kulturgut und wie kann man es schützen?

Veranstaltungsort: Archäologisches Freilichtmuseum Groß Raden

Archäologie ist spannend, keine Frage. Vor allem, wenn sie im Fernsehen, im Internet oder im Ausland stattfindet. Das Verhältnis zum archäologischen Kulturerbe vor der eigenen Haustür ist etwas komplizierter. Risiken durch die fahrlässige oder gar vorsätzliche Zerstörung archäologischer Fundstellen sind leider nicht zu unterschätzen. Der Einsatz von Metalldetektoren ist weit verbreitet und hat die Plünderung archäologischer Fundstellen wesentlich erleichtert. Hinzu kommen latente Gefährdungen durch Erosion oder Austrocknung. Aber auch das Archäologische Archiv ist Risiken ausgesetzt, wie ein Blick in die Geschichte lehrt. Der Vortrag gibt einen Überblick über die hauptsächlichen Gefährdungen und zeigt, welche Möglichkeiten es gibt, das archäologische Kulturerbe Mecklenburg-Vorpommerns für die Zukunft zu erhalten.

Eine Anmeldung zu diesem Abendvortrag ist nicht notwendig.

 

Mittwoch, 10.12., 18:00 Uhr

Öffentlicher Abendvortrag

Dr. René Wiese

„Scan, Baby, scan“ – Die Erhaltung der Sammlungen, Registraturen und Archive im Landesamt für Kultur und Denkmalpflege

Veranstaltungsort: Landesarchiv (Gebäude des Geheimen und Hauptarchivs)

Um die Wissensschätze u. a. des Landesarchivs zeitgemäß verfügbar machen, startet das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern das Projekt, jedes geeignete Nutzungsinteresse durch digitale Informationsbereitstellung zu befriedigen. "Scan, Baby, scan!" heißt zukünftig das Motto, wenn Forschung und Öffentlichkeit schriftliches Kulturgut benötigen. Der Vortrag vermittelt die Methoden, Techniken und Kanäle, die das Landesamt dafür nutzen wird.

Eine Anmeldung zu diesem Abendvortrag ist nicht notwendig.

 

Donnerstag, 29.01.2026, 09:00-16:00 Uhr

Im Notfall handlungsfähig werden – vom Notfallplan bis zum Einsatz

Mit Nadine Thiel, stellv. Vorsitzende Notfallverbund Kölner Archive und Bibliotheken, Präsidium des VDR, Chefrestauratorin des Stadtarchivs Köln

- in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Greifswald -

Veranstaltungsort: UB Greifswald

Für Museen, Sammlungen und Archive entwickelte Notfallpläne und Zusammenschlüsse in Notfallverbünden dienen der Bewältigung von bedrohlichen Situationen und der Verhinderung von Schadensereignissen. Dieses Ziel wird zum einen durch Risikoanalyse und Risikomanagement erreicht, zum anderen durch im Vorfeld festgelegte Rollen- und Aufgabenverteilungen, die ein geordnetes Vorgehen im Krisenfall im Notfallverbund ermöglichen. Das Ziel der Veranstaltung ist es, durch die Vermittlung theoretischer Ansätze und anschaulicher Fallbeispiele den Teilnehmenden eine grundlegende Einführung in die Notfallplanung und die Organisation eines Notfallverbundes zu geben – und damit ein Stück Überzeugungsarbeit für diesen zu leisten.

Die Teilnahme an den Fortbildungen und den Vorträgen ist kostenfrei. Anmeldungen erfolgen unter lb@lakd-mv.de