Überlieferung zur Militärgeschichte online recherchierbar
Getreu dem Motto „Wat den eenen sin Uhl, is den annern sin Nachtigall“ verkörpert Militärgeschichte für den einen das, was für den anderen Eisenbahngeschichte darstellt: die attraktivste Pflanze in Klios Garten (siehe Pressemitteilung vom 1. November 2018).
In den militärgeschichtlichen Quellen im Landeshauptarchiv Schwerin zu recherchieren wird künftig noch komfortabler. Mit dem heutigen Update der Online-Recherchedatenbank, mit dem nunmehr Informationen zu mehr als 350.000 Archivalien des Landeshauptarchivs bequem am heimischen Computer überblickt werden können, stehen im Internet auch die Erschließungsdaten des Bestandes 2.12-2/18 Militärwesen zur Verfügung. Damit sind die Erschließungsdaten des mit gut 9.000 Archivalieneinheiten umfangreichsten und mit mehr als 100 laufenden Metern Akten größten Militaria-Bestandes im Landeshauptarchiv online.
Während der schon länger online recherchierbare Bestand 5.12-8/1 Militärkollegium überwiegend jüngere mecklenburgische Militärgeschichte bis 1918 widerspiegelt, bildet der in Rede stehende Bestand 2.12-2/18 eher ältere mecklenburgische Militärgeschichte vom Ende des 15. Jahrhunderts bis etwa 1866 ab. Enthalten sind Informationen beispielsweise zu Militärverwaltungsbehörden bis hinunter zu den städtische Kommandanturen, zu einzelnen Aufgeboten und Milizen wie Landsturm oder Landwehr, zu einzelnen Waffengattungen, Formationen, Spezialtruppen oder zu besonderen militärischen Strukturen wie dem Lazarettwesen, zum Einsatz mecklenburgischer Truppen u.a. für fremde Mächte und nicht zuletzt eine Fülle Personalakten von der Generalität bis hin zu den Gemeinen. Im Übrigen sei die Gelegenheit für den Hinweis genutzt, dass die Militaria-Überlieferung des Landeshauptarchivs aufgrund der fast vollständigen Vernichtung der preußischen Militärakten im Jahre 1945 auch eine wichtige Quellengrundlage für die preußisch-deutsche Militärgeschichte im Zeitraum 1867-1918 bildet.
Dr. Matthias Manke, 15. April 2019