Einzigartige Kulturlandschaft – "Rügen. Burgen und Schlösser, Kirchen und Kapellen, Rittersitze und Herrenhäuser"

Cover Sabine Bock, Rügen …, 2022, Foto: Thomas Helms Verlag. Details anzeigen
Cover Sabine Bock, Rügen …, 2022, Foto: Thomas Helms Verlag.
Cover Sabine Bock, Rügen …, 2022, Foto: Thomas Helms Verlag.
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15.12.2022  | LDP  | LAKD - Landesdenkmalpflege

In Zusammenarbeit mit dem Thomas Helms Verlag Schwerin entstand als dritter Band der "Beiträge zur Kunstgeschichte und Denkmalpflege in Mecklenburg-Vorpommern", herausgegeben vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, Landesdenkmalamt, und als Band 16 der Reihe »Beiträge zur Architekturgeschichte und Denkmalpflege in Mecklenburg und Vorpommern« des Verlages das Buch von Sabine Bock: „Rügen. Burgen und Schlösser, Kirchen und Kapellen, Rittersitze und Herrenhäuser“.

Die Insel Rügen ist reich an Baudenkmalen. Kirchen, Schlösser und Herrenhäuser prägen das Bild der Kulturlandschaft wesentlich. Die politischen Zäsuren des 20. Jahrhunderts hatten großen Einfluss auf diesen Baubestand. Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Ende der Monarchie gerieten nach 1918 viele Güter in wirtschaftliche Not, einige von ihnen wurden aufgesiedelt. Im Herbst 1945 sind die Eigentümer und Pächter der Güter entschädigungslos enteignet und vertrieben worden, so verloren auch die Kirchen die für ihren Bauunterhalt verantwortlichen Patronatsherren. Ein nächster politischer Wandel vollzog sich 1990. Die landwirtschaftlichen Flächen und die meisten Herrenhäuser gelangten wieder in Privatbesitz, der Staat übernahm Mitverantwortung für den Erhalt der Kirchenbauten.

Das Buch greift die Zäsur von 1945 auf und ist nach den damaligen Kirchspielen gegliedert. Oft befanden sich bis dahin mehrere benachbarte Güter im Besitz einer Familie und oft teilten sich mehrere Güter die Verantwortung für eine Kirche. Zwischen ihnen gibt es vielfältige Bezüge, die sich nachvollziehbar erhalten haben.

Die Herrenhäuser waren 1945 fast immer in Gemeindebesitz gelangt und wurden zunächst von Flüchtlingen und Vertriebenen bezogen. Das meiste Gutsland erhielten zunächst Neubauern, die sich wenig später und mehr oder weniger freiwillig in Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften zusammenschlossen. Die historische Kulturlandschaft veränderte sich in dieser Zeit gravierend. Das Residenzschloss der Fürsten zu Putbus wurde gesprengt, die meisten Gutsanlagen verschwanden und etwa ein Drittel der mehr als 220 Herrenhäuser ging unwiederbringlich verloren. Die Kirchen blieben erhalten, aber auch sie veränderten sich. Nach 1990 gelangten das Land und die meisten Herrenhäuser wieder in Privatbesitz. Manche wurden aufwendig restauriert, andere verfielen.

Im Buch werden die erhaltenen und verlorenen Schlösser und Herrenhäuser sowie die Kirchen und Kapellen der Insel vorgestellt. Nachzuweisende Burgen und Rittersitze des Mittelalters und der Frühen Neuzeit sind ebenso in die Erfassung einbezogen worden wie die verlorenen Kapellen. Knappe Texte beschreiben das Aussehen der Bauten und ihre Geschichte. Oft dokumentieren mehrere historische Pläne die Entstehung der Güter vor 1945 und Bildfolgen das Schicksal der Herrenhäuser danach. Dabei sind die 1954/1955 entstandene Fotografien von besonderer Bedeutung. Sie wurden während der Erarbeitung des vom Institut für Denkmalpflege, Arbeitsstelle Schwerin, herausgegebenen Bandes „Die Kunstdenkmale des Kreises Rügen“ von Walter Ohle, Gerd Baier und ihren Kollegen aufgenommen. Thomas Helms hat die Negative digital restauriert. Sie sind im vorgelegten Band erstmals veröffentlicht.

Der Band kostet 128,00 Euro und ist im Buchhandel oder direkt beim Verlag (www.thv.de) erhältlich.

Sabine Bock: Rügen. Burgen und Schlösser, Kirchen und Kapellen, Rittersitze und Herrenhäuser. Thomas Helms Verlag Schwerin, ISBN 978-3-944033-42-6, 28 x 21 cm, Hardcover, 788 Seiten und ca. 1.900 Abbildungen, Orts- und Personenregister.