“Harte Schale, weicher Kern?” - Der gemeinsame Denkmaltag von Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern 2025 widmete sich Ulrich Müther

Landeskonservatorin MV, Dr. Ramona Dornbusch; Landeskonservator Brandenburg, Prof. Dr. Thomas Drachenberg, Foto T. Seeböck, 2025. Details anzeigen
Landeskonservatorin MV, Dr. Ramona Dornbusch; Landeskonservator Brandenburg, Prof. Dr. Thomas Drachenberg, Foto T. Seeböck, 2025.
Landeskonservatorin MV, Dr. Ramona Dornbusch; Landeskonservator Brandenburg, Prof. Dr. Thomas Drachenberg, Foto T. Seeböck, 2025.
Landeskonservatorin MV, Dr. Ramona Dornbusch; Landeskonservator Brandenburg, Prof. Dr. Thomas Drachenberg, Foto T. Seeböck, 2025.
28.07.2025  | LDP  | LAKD - Landesdenkmalpflege

Die Tagung „Harte Schale, weicher Kern? Denkmalpflegerische Erfahrungen bei der Restaurierung und Sanierung ausgewählter Bauten von Ulrich Müther“ widmete sich den Herausforderungen und Erkenntnissen bei der denkmalgerechten Sanierung bedeutender Hyparschalenbauten des DDR-Ingenieurs Ulrich Müther, mit Schwerpunkt auf die Bauten in Rostock-Schutow, Neubrandenburg, Templin und Magdeburg.

Rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Denkmalpflege, Architektur, Verwaltung und Restaurierung tauschten sich fachlich in Vorträgen und Diskussionen aus. Im Mittelpunkt standen die technischen und gestalterischen Besonderheiten von Müthers Bauten, ihre Rolle als herausragende Beispiele ostdeutscher Ingenieurbaukunst sowie die Frage nach der Balance zwischen Erhalt der charakteristischen Schalenarchitektur sowie Fassadenarchitektur und den heutigen Nutzungsanforderungen, insbesondere bei Energieeffizienz und Raumprogramm. Anhand konkreter Beispiele wurde deutlich, wie komplex die Verbindung von moderner Nutzung und dem Schutz der bauzeitlichen Substanz ist. Restauratorische Untersuchungen machten Farbgebung, Materialität und historische Details sichtbar, die bei den Sanierungen Beachtung fanden.

Fachübergreifende Zusammenarbeit erwies sich dabei als ebenso essenziell wie Flexibilität im Umgang mit unvermeidbaren Kompromissen. Der ökologische und ökonomische Wert des Bauerhalts, die Bedeutung fortwährender Dokumentation und wissenschaftlicher Begleitung sowie Vorschläge zur stärkeren öffentlichen Sichtbarmachung Müthers Werk prägten das Abschlussfazit. Die Tagung unterstrich, dass Müthers Bauten ein wertvolles Kulturerbe und deren Erhalt zugleich eine anspruchsvolle, aber lohnende interdisziplinäre Aufgabe darstellen.

Sabine Schöfbeck

Nähere Informationen zu der Tagung finden Sie zudem im aktuellen Podcast des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums. In der Reihe "Denkmalzeit" sind weitere aktuelle Informationen über die Veranstaltung und den "Landbaumeister" zu hören, der vor 91 Jahren geboren wurde.

Reihe Denkmalzeit - Folge 071 Vom Hyper-Dancing und Müther-Hype – zwei Tage mit Ulrich Müther