Unbekannte Architekturzeichnungen des 18. Jahrhunderts aus der herzoglich-mecklenburgischen Plankammer

Landesbibliothek erschließt historischen Planbestand

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Foto: Blick auf den Planschatz
Foto: Blick auf den Planschatz
Foto: Blick auf den Planschatz
01.03.2013  | LB  | LAKD - Landesbibliothek

In der Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern wurde eine umfangreiche, bislang unbekannte Plansammlung entdeckt. Dieses Konvolut enthält 600 Architekturzeichnungen und einige Kupferstiche, die sich im Wesentlichen mit den Bauvorhaben der Herzöge von Mecklenburg -Schwerin im 18. Jahrhundert, aber auch überregionalen Projekten in Hannover, Sachsen, Preußen etc. und internationalen Kunstzentren wie Rom, Paris, St. Petersburg widmen.

Dieser fast zweihundert Jahre unangetastete Planbestand ist als Teil der verloren geglaubten herrschaftlichen Plankammer und damit als zentrale Quelle des herrschaftlichen Bauwesens zu bezeichnen. Er ermöglicht eine neue Sicht auf die Entwurfs- und Planungspraxis, Bau- und Repräsentationspolitik eines mittelgroßen norddeutschen protestantischen Hofes ebenso wie seine Orientierung und die Einordnung seines Bauwesens in ein überregionales Netzwerk.

Die Aufarbeitung dieses Fundes bietet die einmalige Gelegenheit zu einer Kontextforschung und erfolgt in einem vierstufigen Forschungsprojekt: Inventarisierung und wissenschaftliche Erschließung; Symposium; Bestands- und Essaykatalog; Ausstellung und nachhaltige Präsentation im Fachportal Architekturzeichnungen der Deutschen Fotothek für die Öffentlichkeit und weitere Forschungen. Das Projekt ist auf fünf Jahre angesetzt und wird getragen von den Staatlichen Schlössern und Gärten Mecklenburg-Vorpommern, der Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern, dem Staatlichen Museum Schwerin, dem Landeshauptarchiv Schwerin und der Landesdenkmalpflege im Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, der Stiftung Mecklenburg und wird begleitet durch das Finanz- und das Bildungsministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern sowie der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin, der Ernst von Siemens Kunststiftung und der Koordinierungsstelle zur Erhaltung des schriftlichen Kulturgutes bei der Staatsbibliothek Berlin.