Jahrbuch Bodendenkmalpflege in Mecklenburg-Vorpommern 2020 (Band 68) erschienen

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Cover Jahrbuch Bodendenkmalpflege in Mecklenburg-Vorpommern 2020
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14.10.2022  | LA  | LAKD - Landesarchäologie

Mit Band 68 des Jahrbuches legt die Abteilung Landesarchäologie die Fundchronik für das Jahr 2020 vor. Die Kurzen Fundberichte bieten wie gewohnt einen umfassenden Überblick über die durchgeführten Ausgrabungen und die neuen Entdeckungen der ehrenamtlichen Bodendenkmalpflege. Der 512 Seiten starke Band enthält darüber hinaus sieben wissenschaftliche Aufsätze.

Den Auftakt macht Jens-Peter Schmidt mit einem Beitrag über den frühbronzezeitlichen Ringhort von Lebehn, der zu einer ganzen Gruppe solcher Funde im unteren Odergebiet gehört und Kontakte bis in den ostalpinen Raum erkennen lässt. Björn Rauchfuß und Hermanfrid Schubart legen die Ergebnisse der bereits 1956 begonnenen Ausgrabungen auf dem fast durchgehend von der vorrömischen Eisenzeit bis in die Völkerwanderungszeit genutzten Brandgräberfeld Wilmshagen vor. Nach mehr als 65 Jahren ist das weitgehend dem Kiesabbau zum Opfer gefallene Gräberfeld damit für die wissenschaftliche Forschung erschlossen. C. Michael Schirren beleuchtet die Rolle der sorgfältig geschliffenen Schmucksteine aus Bergkristall im spätslawischen Kulturmilieu und geht den Verbindungen nach, die sich in diesen hochwertigen Importstücken widerspiegeln. Markus Leukhardt (†) und Heiko Schäfer legen die wissenschaftliche Auswertung des Schatzfundes pommerscher Kreuz-Gebäude-Denare aus Hohenbrünzow vor, der mehrere bisher unbekannte Prägungen enthält und entscheidende neue Erkenntnisse über die Münzstätten Demmin, Kammin, Prenzlau und Stettin sowie die dort tätigen Münzmeister liefert. C. Michael Schirren widmet sich in seinem zweiten Beitrag einem bei Jarnitz auf Rügen gefundenen Siegelstempel, der sich anhand mehrer Indizien einem Geistlichen zuordnen lässt, der um 1200 am rügischen Fürstenhof angesiedelt war. Das Fundstück gehört damit zu den ältesten bisher bekannten Siegelstempeln aus Mecklenburg-Vorpommern. Jörg Ansorge schließlich stellt zwei außergewöhnlich gut erhaltene Klerikersiegel aus der Zeit um 1300 vor und setzt sie in Beziehung zu den möglichen urkundlichen Nachweisen ihrer ehemaligen Besitzer.

 

Das Jahrbuch 2020 kostet 30,00 Euro und ist hier erhältlich.